Im Rahmen des Religionsunterrichts sprachen wir in der Vorweihnachtszeit darüber, wie wichtig Licht und Hoffnung für Menschen, damals wie heute, sind. Die SchülerInnen machten sich bewusst, dass es auch in Menschen "dunkel" sein kann und überlegten, wie es für diese Menschen wieder "hell" werden könnte. Sie hörten davon, dass auch die Menschen zur Zeit Jesu sich danach sehnten, dass "ein Licht aufgeht in der Dunkelheit". Sie warteten darauf, dass Gott den Messias schicken würde. Davon ausgehend befassten wir uns mit der Geburt Jesu und damit, dass wir als Christen glauben, dass Jesus der versprochene Messias und das Licht der Welt ist. Die SchülerInnen beschäftigten sich mit der Frage, wie wir selber von diesem Licht weitergeben bzw. selbst Licht für Andere sein könnten.
An dieser Stelle setzte die Aktion an. Ich hatte über eine Familienangehörige Kontakt zu einer Gruppe von demenzkranken SeniorInnen in einer diakonischen Einrichtung. Da die meisten dieser SeniorInnen auch an Weihnachten keinen oder wenig Besuch bekommen, entstand die Idee, Weihnachtskarten für sie zu gestalten. Ich zeigte den SchülerInnen verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung (als Anregung) und stellte ihnen entsprechendes Material dafür zur Verfügung. Die Kinder waren sehr engagiert bei der Sache und so entstanden ganz tolle, kreative, liebevoll gestaltete Weihnachtskarten. Die gesammelte Post leitete ich dann an meine Schwester weiter, die sie im Rahmen der Weihnachtsfeier den SeniorInnen persönlich überreichte. Diese freuten sich aufrichtig darüber und zeigten sich gegenseitig ihre Karten. Sie hatten ebenfalls großes Interesse an dem Foto von der Klasse, das ich vorab aufgenommen und ebenfalls für diesen Zweck weitergeleitet hatte. Im Gegenzug wurde auch auf der Weihnachtsfeier ein Bild aufgenommen, das ich wiederum den SchülerInnen zeigen konnte.
Eine solche Aktion kann ein kleiner "Blick über den Tellerrand" sein. Sie kann unter Umständen außerdem neue, interessante Kontakte zwischen den Generationen knüpfen, sei es über die Schule bzw. den Unterricht oder auch privat. So wurde ein Kind durch die Aktion angeregt, für eine Freundin ihrer Oma, die im Seniorenheim lebt, ebenfalls eine weitere Weihnachtskarte zu gestalten.
Praktischer Hinweis:
Es ist von Vorteil, wenn die Schüler/innen vorab die Namen der Senior/innen wissen; dann können die Karten noch persönlicher gestaltet werden. Ebenso ist es gut, darauf zu achten, dass wirklich auf jeder Karte der Vorname des betreffenden Kindes steht. Bei einzelnen Karten war das vergessen worden.