Lebensraum Schule

Oft wird das Engagement von Kirche ausschließlich im Horizont des verfassten Religionsunterrichts vermutet, der durch den Staatsvertrag geregelt ist. Rund 400.000 Schülerinnen und Schüler an öffentlichen Schulen in Bayern nehmen am evangelischen Religionsunterricht teil. Damit ist der Religionsunterricht das zentrale evangelische Angebot für Kinder und Jugendliche, um mit christlichen Inhalten bekannt und vertraut zu werden. Im Religionsunterricht werden sie in die Weltsicht des christlichen Glaubens eingeführt und auf ihrem Weg zur Selbstfindung begleitet.

Kirchliches Wirken reicht aber heute schon weit über die Wissensvermittlung durch Lehrkräfte in einem Schulgebäude hinaus.

Schulen werden immer mehr zu Lebensräumen, in denen andere Aspekte an Bedeutung gewinnen:

Förderung sozialer Kompetenzen, Werteerziehung, interkulturelle Bildung, Berufsorientierung, Unterstützung der Familie, Freizeiterziehung, Gesundheitserziehung, ganzheitliche Bildung, individuelle Förderung und Inklusion, Integration, Lebenshilfe...

Gerade in diesen Feldern kann kirchliches Engagement auf der Basis des christlichen Menschenbildes größere Räume erschließen um „bei dem Menschen“ in seinen vielschichtigen Lebenslagen zu sein und ihn nicht auf die Rolle des Schülers zu begrenzen.

 

1.0 Engagement der Evang.-Luth. Kirche im Lebensraum Schule

Zentrale Felder in denen Kirche  schon über den Religionsunterricht hinaus in Schulen aktiv ist:

1.1 Schulseelsorge

In einigen Schulen gibt es Schulseelsorgeprojekte. Diese Angebote sind für alle Schüler/innen egal welcher Religion oder Konfession sie angehören offen.
Zum Angebot der Schulseelsorge gehören Beratungsgespräche, Besinnungstage und Schülercafés ebenso wie Andachten und Gottesdienste. Schulseelsorge kann so zu einem wichtigen Beitrag zum Schulleben und zur schulischen Gemeinschaftsbildung werden.

Siehe: www.rpz-heilsbronn.de/arbeitsbereiche/seelsorge-und-beratung/schulseelsorge.html

1.2 Notfallseelsorge

 

Wenn an Schulen Krisen oder Katastrophen auftreten, so sind häufig kirchliche Lehrkräfte in das Kriseninterventionsteam der jeweiligen Schule integriert. Darüber hinaus kann zusätzliche Hilfe angefordert werden.


Nähere Informationen siehe: Notfallseelsorge an Schulen

1.3 Einsätze in Ganztagsschulen

Auf Grund ihrer Doppelausbilung für den Religionsunterricht als auch für die kirchliche Bildungsarbeit ist insbesondere die Berufsgruppe der ReligionspädagogInnen besonders gut geeignet in den Ganztagszügen der sogenannten "gebundenen Ganztagsschulen" über den Religionsunterricht hinaus Unterrichtsangebote zu machen.
Diese sind dann für alle Schüler aus den Ganztagsklassen (nicht nur die evangelischen) zugänglich. Entsprechende Angebote haben im weitesten Sinne immer etwas mit "Sozialem Lernen" zu tun.
Auf der Internetseite des Referates Ganztagsschule des RPZ-Heilsbronn kann man zahlreiche Beispiele einsehen:
www.rpz-heilsbronn.de/arbeitsbereiche/schularten/ganztagsschule/gebundene-ganztagsschule/projekte.html

1.4 Schulbezogene Jugendarbeit

Die Organisation und Durchführung von Besinnungstagen, Nachmittagsbetreuung und  Schülercafés sind Beispiele aus der Arbeit der schulbezogenen Jugendarbeit.

Siehe: Schulbezogene Jugendarbeit

1.5 Diakonisches Lernen

Zahlreiche diakonische Einrichtungen sind bereit mit Schulen zusammen zu arbeiten, um den Schülern neue Lernerfahrungen zu ermöglichen.
Beim Diakonischen Lernen erwerben Schüler/innen diakonische Kenntnisse und Kompetenzen, indem sie praktische Erfahrungen an Lernorten außerhalb des Klassenzimmers machen und diese in der Klasse reflektieren.

 Näheres siehe: www.diakonisches-lernen.de

1.6 Evangelische Jugendsozialarbeit an Schulen

Bei der Jugendsozialarbeit an Schulen, oder auch kurz JaS genannt, arbeiten Jugendhilfe und Schule besonders intensiv zusammen. Es handelt sich um ein präventives Förderangebot und ist Schwerpunkt der Kinder- und Jugendpolitik des Freistaates Bayern.

Als Träger der freien Jugendhilfe engagiert sich die Evangelische Jugendsozialarbeit (EJSA) an zahlreichen Schulen. Qualifizierten Fachkräfte arbeiten zum Wohle der Kinder eng mit Schulleitung und Lehrkräften zusammen.

JaS berät Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern bei Erziehungsschwierigkeiten, in Konfliktsituationen, bei persönlichen Problemen und bei Lernstörungen.

JaS vermittelt weiterführende Hilfestellungen, wie z. B. Fachberatungsstellen, Erziehungshilfen, Ganztagsangebote und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.

JaS verbessert das Sozialklima in Schulklassen. Beim Sozialtraining stehen sich erleben und begegnen im Vordergrund. Schüler und Lehrerkräfte nehmen gemeinsam teil.

JaS in Trägerschaft der EJSA arbeitet nach systemischen Grundsätzen.

Quelle: www.ejsa-regensburg.de/jugendsozialarbeit-an-schulen.html

Siehe auch: www.ejsa-bayern.de

1.7 Trägerschaft von Schulen

Zahlreiche Schulen liegen in der Trägerschaft evangelischer Einrichtungen.

Die Evangelische Schulstiftung in Bayern koordiniert die gemeinsame Aufgaben der Träger kirchlicher evangelischer Schulen und Erziehungseinrichtungen in Bayern und nimmt diese, soweit erforderlich, wahr.

Siehe: www.essbay.de

1.8 Netzwerk "Bildung Gemeinsam Gestalten"

Das Netzwerk "Bildung Gemeinsam Gestalten" bringt Menschen, die ihre Kompetenzen an Schulen einbringen möchten und Schulen zueinander.
Siehe: www.bildung-gemeinsam-gestalten.de